EU

Die Beziehungen zwischen Deutschland & Malawi

Deutschland unterhält seit dem Jahre 1964 eine Botschaft im Land Malawi. Dieser Dialog mit der Staatsmacht sowie die entwicklungspolitische Kooperation sind die wichtigsten Elemente jener Beziehungen. Im Januar 2019 hatte Entwicklungsminister Müller das malawische Land besucht. Dies war seit langer Zeit der erste Besuch eines Ministers aus Deutschland in dem Land. Die Wirtschaft ist hier von besonderer Bedeutung. In Malawi gibt es nahezu keine deutsche Direktinvestition. So ist der deutsche Außenhandel mit dem Land recht schwach entwickelt und von den Preisentwicklungen sowie den Ernteergebnissen bei Tabak und Zucker sehr stark abhängig.

Das malawische Land bezieht vor allem Elektroartikel, Maschinen und Fahrzeuge aus Deutschland. Es gehört andererseits zu den am wenigsten entwickelten Ländern auf der Welt und nimmt auf dem Entwicklungsindex der Vereinten Staaten den Platz 174 von 189 Staaten ein.
Deutschland ist einer der bedeutendsten Partner des malawischen Landes. Die bilaterale Beziehung konzentriert sich dabei auf Bildung, der Gesundheit sowie der Familienplanung, der sozialen Sicherung, der Privatsektorentwicklung im bäuerlichen Raum sowie auf HIV/AIDS. Wichtige Themen sind zudem das öffentliche Finanzmanagement sowie Fragestellungen bei der Gerechtigkeit unter den Geschlechtern.

 

Bei den Verhandlungen mit der Regierung zur Kooperation im Oktober 2019 hat Deutschland neue Mittel in Höhe von 45,3 Millionen Euro zugesagt. Die Zusammenarbeit Deutschlands mit dem malawischen Land in Umsetzung umfasst aktuell etwa 510 Millionen Euro, einschließlich der Cofinanzierung der EU in Höhe von 120 Millionen Euro. Die letzten Regierungsverhandlungen fanden im Oktober 2021 statt. Der deutsche Außenhandel mit dem Land ist recht schwach entwickelt und das Volumen ist dabei von den Entwicklungen der Preise von Rohtabak und Zucker abhängig.

Die deutsche Ausfuhr von Waren in das malawische Land betrug im Jahre 2017 etwa 24,3 Millionen Euro, die deutsche Einfuhr von Waren aus dem Land dagegen 125,2 Millionen Euro. In der Rangabfolge der deutschen Partner des Handels stand Malawi im Jahre 2017 somit bei deutschen Einfuhren auf Rang 99 von insgesamt 239 Handelspartnern und bei deutschen Ausfuhren auf Rang 163. Daher war das Verhältnis zwischen den Ländern recht gering.

Die Historie der deutsch-malawischen Beziehung

Im Jahre 1964 nimmt die malawische Republik diplomatische Beziehungen zum Land Deutschland auf. Dabei wird Johannes Balser der erste Botschafter in der BRD in jener neu hervorgerufenen Mission in Lilongwe. Blantyre und Hannover begründen 1968 eine Städtepartnerschaft. Im Jahre 1986 eröffnet das malawische Land eine Botschaft in Bonn, welche im Jahre 2001 nach Charlottenburg verlegt wurde. Die Deutsche Gesellschaft für die technologische Zusammenarbeit beginnt im Jahre 1996 ein Projekt zur Entwicklung der Randzonen des Nyika-Nationalparks. Im Jahre 1998 eröffnet die GIZ ein Büro in Lilongwe und 2001 schließt die Bundesrepublik Deutschland mit der malawischen Republik ein Abkommen über die wirtschaftliche Zusammenarbeit.

Malawi Deutschland

Entwicklungspolitik

Die malawische Republik gehört zu den am wenigsten entwickelten Staaten der Welt. Auf jenem 2018 von UNDP publizierten Index der menschlichen Entwicklungsstaus nimmt es den Platz 171 von 189 Staaten ein. Dieses Land hat nur geringe eigene Einnahmen zur Finanzierung der eigenen staatlichen Ausgaben und ist aus diesem Grund in einem hohen Maß von internationalen Spendern abhängig.

Die Gebergemeinschaft und die malawische Regierung haben die eigene Entwicklungspolitik an der malawischen Taktik für die Minderung der Armut (Malawi Growth and Development Strategy, MGDS) eingegliedert. Die neue Strategie (MGDS III) gilt für die Jahre 2017 bis 2022.

EINEWELT ohne Hunger

Norwegen einer der bedeutendsten bilateralen Partner im Bereich der Entwicklung. Die Weltbank der internationale Währungsfonds, die EU sowie die afrikanische Entwicklungsbank sind die bedeutendsten multilateralen Spender.

 

Die deutsche beidseitige Kooperation konzentriert sich auf die Bereiche Gesundheit, Grundbildung und soziale Sicherung sowie die Entwicklung des Privatsektors im ländlichen Raum.

 

Außerdem ist der malawische Staat eines der Länder der Initiative „EINEWELT ohne Hunger“. Bei den vergangenen, in der Sequenz von zwei Jahren stattfindenden Verhandlungen der Regierung zur Kooperation im November 2017 hat die Bundesrepublik Deutschland dem Land finanzielle Mittel in Höhe von 82 Millionen Euro zugesprochen; dazu kommen zugleich Sondermittel in Höhe von insgesamt 31 Millionen Euro im Rahmen dieser bekannten Sonderinitiative „EINEWELT ohne Hunger“.

 

Als eines der am geringsten entwickelten Länder bekommt Malawi sehr viele Zuschüsse, gerade auch zu Zeiten von Corona. Das komplette, seit der Unabhängigkeit zusammengerechnete deutsche Entwicklungsengagement im malawischen Staat beläuft sich auf etwa 1,12 Milliarden Euro; einschließlich der Beiträge aus Deutschland an multilaterale Einrichtungen bei mehr als 1,5 Milliarden Euro. Dies kommt der Bevölkerung zugute.

Die Partnerschaft in kultureller Hinsicht

An den malawischen Schulen wird Deutsch als Fremdsprache gelehrt. Die Schulen werden mit einer Stelle für freiwillig Arbeitende aus dem „kulturweit“-Programm des Auswärtigen Amts unterstützt, ebenso wie die UNESCO-Kommission. Mit einer Förderung von Kulturprojekten, der Beihilfe des Sports, der Versorgung mit Sportgeräten und der Vermittlung von Stipendien pflegt die deutsche Botschaft in Lilongwe die kulturellen und die bilateralen Beziehungen.

Mit einer Förderung von Kulturprojekten, der Beihilfe des Sports, der Versorgung mit Sportgeräten und der Vermittlung von Stipendien pflegt die deutsche Botschaft in Lilongwe die kulturellen und die bilateralen Beziehungen. Im Jahre 2018 wurde das fünfzigjährige Bestehen der Partnerschaft zwischen Blantyre und Hannover gefeiert.

 

Einen entscheidenden kulturellen Beitrag leisten die Entwicklungshilfeprojekte des deutschen Staates im malawischen Ausbildungs- und Erziehungssystem. Seit mehreren Jahren betreibt eine Gruppe von Paläoanthropologen unter der deutschen Leitung die Hominidenforschung im malawischen Staat und hat einen bedeutenden Anteil an der Errichtung des „Cultural and Museum Centre Karonga“ im nördlichen Teil des Landes.

 

Die Bildung ist ein bedeutender Sektor der deutschen Zusammenarbeit mit Malawi. Deutschland unterstützt das Land unter anderem dabei, die Lehrer optimal auszubilden und mehr Schulgebäude zu bauen. Außerdem engagiert sich Deutschland im Bereich der schulischen Speisung, um über die Mahlzeiten in der Schule den Ernährungszustand sowie die aufstrebende Teilnahme am Unterricht der Schüler an den Primarschulen zu optimieren. Es gibt zudem einzelne private Stiftungen, Initiativen und Vereine, welche in Deutschland Spendensammeln und in Malawi Schulgebäude erbauen.